Die Generalkonferenz initiierte das Projekt Life Hope Center, als einen neuen Weg der Mission. Ziel dieser Life Hope Centers war es, in vielen Städten der Welt Einflusszentren für den christlichen Glauben zu schaffen. Für den deutschen Kontext wurde dieses Konzept angepasst und durch die deutschlandweit ersten beiden Hope Center in Bensheim und Bremen in die Tat umgesetzt. Diese Hope Center analysierte Clemens Steinert in seiner Bachelorthese 2018 hinsichtlich des strategischen Planes und der praktischen Umsetzung. Die als evaluierender Überblick gedachte These ist eine Handreichung zur Optimierung der Hope Center.
Eine detaillierte Analyse der Missionstheologie in Theorie und Praxis ergab, dass die missionstheologische Grundlage des Hope Center Entwurfes dem missionarischen Charakter des Christentums folgt. Die Gründung einer Kirche unter Nichtchristen, die umfassende, rücksichtsvolle Repräsentation des christlichen Glaubens und die dialogische Natur der Verkündigung sind dabei ebenso wichtige Säulen, wie wertschätzende Begegnung auf Augenhöhe und lebendiges und freundschaftliches Knüpfen von Beziehungen. Zusammenfassend nennt Steinert in seiner Arbeit fünf missionstheologische Grundpfeiler, die den missionarischen Charakter der Hope Centers prägen: „die Gründung von Gemeinden, die Verkündigung des Evangeliums, das Engagement der Laien, die Gesellschaftsrelevanz und der Aufbau von Freundschaften.“
Die Basis für die konzeptionelle Aufstellung der Hope Centers ist das Prinzip der Centers of Influence, so wie sie Ellen G. White beschreibt. Der Adventist selbst sei, in Verbindung zu Gott ein Einflusszentrum, so wie im Kreuz aller Einfluss gebündelt liegt und von dort aus in die Welt strömte. Die Generalkonferenz hat für die Umsetzung der Life Hope Center Idee fünf strategische Schritte aufgestellt. Zum einen sollen die Einflusszentren der Gemeinschaft vor Ort dienen. Außerdem soll die Methode Jesu im Center of Influence angewandt werden. Weiterhin sollen Laien mitarbeiten, neue Gruppen Gläubiger gegründet werden und schließlich diese auch am Leben erhalten werden.
Das Hope Center Konzept ist deshalb so gut für die Mission in den verschiedensten Regionen geeignet, weil es flexibel auf die Nöte und Bedürfnisse der Menschen vor Ort zugeschnitten werden kann. Sowohl Zielgruppe, Programm und Aufmachung, als auch Ergänzung zum medialen Programm und Umfang der Aktivitäten kann individuell bestimmt und angepasst werden. Außerdem ist er auch im Verlauf des Projektes kein starres Konzept, sondern lässt sich immer wieder an den jeweiligen Kontext anpassen.
Im Hinblick auf die Verkündigung des Evangeliums hält sich das Hope Center Konzept nah an die fünf Schritte der Methode Jesu:
Ganz konkret durchläuft jede Gemeinde, Gruppe oder Gruppierung Freiwilliger einen Prozess, bis es tatsächlich zur Gründung eines Hope Centers kommt. Zunächst wird geprüft, ob die Bedingungen erfüllt sind, die zu einem Gelingen des Projektes beitragen. Danach wird ein Kernteam gebildet und zuletzt sollen Räumlichkeiten gefunden werden. Das Team erhält außerdem Schulungen hinsichtlich Werten und Arbeitsmethoden. Ein umfangreicher Finanzplan wird erstellt und die Startveranstaltungen werden geplant.
Ein Hope Center ist grundsätzlich für die drei Phasen Aussaat, Wachstum und Ernte einer Glaubensentwicklung geeignet. [1] Natürlich muss aber jede Gemeinde oder Gruppe für sich selbst entscheiden, ob ein derartiges Projekt in die eigene Missionsplanung passt und ob die Ressourcen und Möglichkeiten dafür da sind.
In seiner Analyse der Konzeption der Hope Center stößt Steinert auf Unterschiede zwischen den Hope Life Centers der Generalkonferenz und dem Hope Center Konzept der beiden Verbände. Das sind zum einen die freie Umsetzung der persönlichen Eignungseinschätzung, die im Hope Center Handbuch wenig Berücksichtigung finden und zum anderen die Sieben-Punkte Analyse des Umfeldes, die ebenfalls im deutschen Hope Center Konzept freier und selbstbestimmter gehandhabt wird.
Die Umsetzung des Hope Center Konzeptes wurde durch persönliche Interviews und verschiedene Analyseverfahren untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Etablierung des Hope Centers große Stärken hat und viel Potenzial bietet, viele Ideen vorhanden sind und tolle Ressourcen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig stellenweise ist noch Wachstumsraum vorhanden, all das umzusetzen. Folgende Wachstumsbereiche werden in der These besonders angesprochen:
Insgesamt zeigt die Analyse, dass viel Kraft investiert und schon ein großer Teil dessen, was erreicht werden soll, in die Tat umgesetzt wurde.
Abschließend lässt sich das Hope Center Konzept vielleicht folgendermaßen betrachten:
„Das ist es, was mich am Hope Center Konzept begeistert, dass die alten evangelistischen Methoden in Beziehungen eingebettet werden, Beziehungen die sich im Hope Center leicht aufbauen lassen. Unter Berücksichtigung der […] kritischen Einwände kann ich nur jede Gemeinde dazu motivieren sich auf dieses Projekt einzulassen.“[2]
[1] Vgl. Shank, Nathan und Shank, Kari. Four Fields of Kingdom Growth. Starting and Releasing Healthy Churches.
o.V. Northeast India. 2014. S. 20-23