Die Gemeinde in Amsterdam-Nord hat uns Freitagabend gezeigt, wie sie ihren Gottesdienst gestalten und erleben. Im Rahmen dieser Vorstellung und in anschließenden persönlichen Gesprächen wurde deutlich, dass der Prediger der Gemeinde sehr beschäftigt ist, weshalb diese von Laien geleitet wird. Der Prediger fungiert als Coach, jedoch nicht als Leiter der Gemeinde. Gestartet wurde diese Gemeinde mit einem Hauskreis und dem Traum von Br. Bouguenon, einmal in seinem Leben eine Gemeinde gründen zu wollen. Aus diesem Grund herrscht hier eine herzliche, offene Atmosphäre. Erreicht werden überwiegend Ausländer, eventuell Immigranten von den Philippinen. In die Gottesdienste kommen überwiegend Menschen, die auf der Straße getroffen wurden oder per Flyer eingeladen worden sind. Hier läuft alles über den persönlichen Kontakt. Auch das Essen und die Gespräche nach dem Gottesdienst sind ein wesentlicher Teil ihrer Missionsstrategie. Gibt es im Gottesdienst Menschen, die zum ersten Mal da sind, wird sich mit ihnen unterhalten, eine Beziehung aufgebaut und nach einigen Tagen erneut angerufen, um sich zu erkundigen, wie es ihnen gefallen hat und ob sie wiederkommen. Die Gemeinde versucht sehr auf die Bedürfnisse ihrer Umgebung einzugehen, verteilt z.B. auch Lunchpakete. Ein Evangelisationsprojekt findet einmal im Monat statt. Obwohl die Mitarbeit für eine so kleine Gemeinde relativ groß ist, hat das Leitungsteam trotzdem viel zu tun. Aus diesem Grund wird hier eher traditionell und stets nach der Devise gearbeitet, alles, was die Menschen brauchen, ist: Liebe, Liebe, Liebe!
Amsterdam-Nord ist ein Beispiel dafür, dass man in der postmodernen Welt, nicht nur modern arbeiten kann, sondern auch ohne Professionalität, ohne Strukturen, ohne Konzepte und nur mit der Vision, Menschen für Jesus begeistern zu wollen, erfolgreich sein kann.
Allein durch ihre Authentizität und ihrer Liebe zu den Menschen gewinnen sie neue Jünger und Nachfolger.