Missionspioniere aus Friedensau- wachsende adventistische Mission in Kenia, im Kongo und in Ruanda
Das missionarische Vermächtnis von Alfred und Elizabeth Matter

  • Missionspioniere aus Friedensau- wachsende adventistische Mission in Kenia, im Kongo und in Ruanda

    Die missionarische Ausbildung der Theologischen Hochschule Friedensau hat seit ihrer Gründung Tausende dazu inspiriert mutige Schritte in der Mission zu wagen. Viele Studierende haben das missionarische Feuer und den Eifer während ihres Studiums hier entdeckt. Friedensau hatte von Beginn an eine starke missionarische Kultur und es war damals sehr ungewöhnlich, Studierende zu haben, die nicht auf Missionsaufrufe antworten wollten. Mission war der Geist von Friedensau und Mission ist immer noch seine Essenz.

    Das missionarische Vermächtnis von Alfred und Elizabeth Matter wurde ebenfalls in Friedensau geboren. Alfred Matter kam am 19. Mai 1886 in Göttingen zur Welt. Er wuchs katholisch auf und erst der Einfluss seiner Mutter und seiner Schwestern, die sich dem Siebenten-Tags Adventismus‘ angeschlossen hatten, und eines adventistischen Predigers namens Homer Russell Salisbury führten ihn dazu, seinen Glauben neu zu überdenken. Im Jahr 1912, zwei Jahre nach seiner Ankunft in Friedensau wurde er in den adventistischen Glauben getauft.

    Während seines Aufenthaltes in Friedensau traf Matter Nawrotzky, eine Krankenschwester im Sanatorium. Im Jahr 1914 heirateten sie, obwohl Elizabeth – geboren 1882 – vier Jahre älter war als Matter. So begann ihre lebenslange Missionspartnerschaft. Ihre erste Missionsstation war Kanyandoto, Süd Nyanza, Kenia. Das war kurz vor dem Ersten Weltkrieg, und führe dazu, dass sie für zwei Jahre interniert wurden.

    Matter begann eine Zusammenarbeit mit Henry Monnier, was zur Gründung der Rwankeri Missionsstation in Ruhengeri, Nordruanda im Jahr 1921 führte. Diese Station hatte Außenposten, Schulen und Handarbeitswerkstätten, die vor allem Webarbeiten fertigten. Im Jahr 1923, schloss sich Matters Schwester, Maria Matter, dem Missionsteam an und half in Rwankeri eine Poliklinik aufzumachen, in der Matters Frau als Hebamme arbeitete.

    Im Jahr 1929 zogen sie in die Gitwe Missionsstation und nach nur einem Jahr gründeten Matter und ein Kollege – Dr. J.H. Sturges – eine Missionsstation und ein Krankenhaus in Ngoma (heute Mugonero), südlich von Kibuye. Dort baute Matter eine große steinerne Kirche, die bis heute erhalten ist. Rwankeri, Gitwe und Ngoma sind heute einflussreiche adventistische Stätten.

    Matters Missionsarbeit in Belgisch Kongo (der heutigen Demokratischen Republik Kongo) im Jahr 1943 war bemerkenswert. Er gründete dort die Rwese Station in Lubero und andere Stationen in Songa, Kamina und Nebassabei Poko. Matter wirkte zum Wohle der Bambuti Pygmäen im östlichen Kongo (Kinshasa) in Bigobo, nahe Kongolo. Das war eine Zeit, als diese Volksgruppe als Untermenschen angesehen wurde. Sogar während des Unabhängigkeitskrieges 1960 blieb Matter und überlebte.

    Alfred und Elisabeth Matter gaben 50 Jahre ihres Lebens für den aktiven Missionsdienst. Das missionarische Feuer, das in Friedensau entzündet wurde, brannte weiter, auch nach ihrer gesundheitsbedingten Rückkehr nach Europa 1964. Nichtsdestotrotz hinterließen sie ein missionarisches Erbe, das von ihrer Familie weitergeführt wurde. Ihr Sohn, Alfred A. Matter Jr. (1916 – 1995) wirkte zwischen 1941 und 1966 als Missionar in Ruanda und Belgisch Kongo (Zaire). Ihr anderer Sohn, Gerhardt L., lebte in Ruanda. Ihre Tochter Tabea E. Matter verbrachte 20 Jahre als Missionarin in Ruanda. Alfred und Elizabeth Matter wurden 1967 bzw. 1968 zur

     


    [1] Dieser Artikel wurde in großen Teilen zusammengestellt aus Chigemezi Nnadozie Wogu, “Matter, Alfred (1886–1967) and Elizabeth (1882–1968)” in Encyclopaedia of Seventh-day Adventists, an online resource.   https://encyclopedia.adventist.org/article?id=CHRM&highlight=Alfred|Matter