Missionspioniere aus Friedensau- wachsende adventistische Mission in Kenia, Kongo und Ruanda
Friedensauer Mission und die Missionsarbeit von Ernst und Hilda Kotz in Tansania

  • Missionspioniere aus Friedensau- wachsende adventistische Mission in Kenia, Kongo und Ruanda

    Die Vorbereitung von Männern und Frauen auf den Missionsdienst ist in der Kultur der Theologischen Hochschule Friedensau fest verankert. Ihre Geschichte ist mit Beispielen von mutigen Studierenden gespickt, die Missionare wurden. Dazu zählt auch die wunderbare Geschichte von Ernst und Hilda Kotz.

    Ernst Kotz wurde am 11. Februar 1887 in Strombach in der Nähe von Gummersbach, Deutschland geboren und studierte in Friedensau, sowie am Rabbinerseminar in Berlin, bevor er seinen Missionsdienst im damaligen Deutschostafrika antrat. Als er dort 1905 eintraf, wurde ihm das Gebiet der South Pare Mountains zugeordnet und er lernte geschickt die Asu Sprache. Diese Sprachenfertigkeit bereitete ihn auf eine besondere Rolle in seinem Missionswirken vor. Im Jahr 1910 wurde er der Direktor des Paregebiets.

    Hilda Ella Marie Koster, Kotzs Frau wurde am 15.09. 1888 in Lübeck geboren. Von 1908 bis 1910 besuchte sie Friedensau, um sich auf den Missionsdienst vorzubereiten. Nachdem sie Ernst Kotz geheiratet hatte, folgte sie ihm ins afrikanische Missionsfeld.

    Kotz steckte viel Arbeit in Übersetzungsarbeiten ins Pare. Er schrieb ein Grammatiklehrbuch und übersetzte ein Lesebuch, ein Gesangbuch, das Matthäusevangelium, ein Buch mit Geschichten aus dem Alten Testament und schließlich das gesamte neue Testament. Er begann auch eine Zeitschrift mit dem Titel Mbirikizi (Prediger) herauszugeben. Das Matthäusevangelium, das 1910 herauskam, war die erste Übersetzung eines Abschnittes der Bibel, die von einem Siebenten-Tags-Adventisten veröffentlicht wurde. Prof. Stefan Höschele versichert: „Kotzs Sprachenarbeit hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Gemeinschaft als Ganze, indem sie ähnliche Aktivitäten bei anderen Missionaren, besonders in Ostafrika hervorrief, wo die Adventisten sich bald daran beteiligten, Bibeln ins Luo, Gusii, Kinyarwanda und später Jita zu übersetzen.“[1]Er war auch bei der Entwicklung der Bildungsarbeit im Missionsfeld behilflich und zeigte viel Interesse an der Ethnographie. Zu einer Zeit, als rassistische Vorurteile missionarische Unterfangen schädigten, war Kotz ein außergewöhnlicher Mann.

    Die Kotzs waren in ihrer Arbeit talentiert und opferbereit. Eines Tages musste Hilda Kotz die Mission allein beaufsichtigen, während ihr Mann während des Ersten Weltkrieges in Indien und Ägypten war. Kotz „war der erste adventistische Kulturanthropologe und Bibelübersetzer; seine ausgewogene Sicht von Kultur und seine einfühlsame Reflexion über die Mission kennzeichnen ihn als einen der wenigen adventistischen Missiologen dieser Zeit.“[2] Diese Missionsfamilie war beispielhaft und effektiv, eine Herausforderung für heutige Missionare.

     


    [1] Stefan Höschele, “Kotz, Ernst (1887–1944) and Hilda Ella Marie (Koster) (1888–1932),“ in Encyclopaedia of Seventh-day Adventists, an online resource.  https://encyclopedia.adventist.org/article?id=DE1M&highlight=kotz

    [2] Ibid.